2013-11-28

Asunción


Ein ganz gewöhnlicher Sonntag im Zentrum von Asunción, der Hauptstadt Paraguays, meinem nächsten Zwischenstopp. Die totale Geisterstadt. Wo sind denn die gut 2 Millionen Einwohner hin? Niemand, einfach niemand. Alle Läden geschlossen. Kein einziges Auto. Am nächsten Tag kam ich dann kaum durch die Straßen durch, so voll war das plötzlich. Schade dass ich vergessen habe, an gleicher Stelle nochmal ein Foto zu machen.

Tango

Im Hostel fand abends eine kostenlose Tango-Einführungsveranstaltung statt. Ich wusste davon anfangs nichts. Als ich aber kurz vorher aus der Stadt zurückkam, wurde ich von eine hübschen, jungen Deutschen aufgefordert mitzumachen. Da lässt man sich dann auch nicht zweimal bitten. Sie hatte schon zwei ähnliche Veranstaltungen mitgemacht und konnte die Grundschritte somit schon halbwegs. Außerdem hatte sie sich richtig gestylt, ein schönes Kleid und Tanzschuhe getragen. Ich kam gerade aus der Stadt, war verschwitzt und hatte natürlich nur die Optionen Wanderschuhe oder barfuß (meine Wahl). Wir waren ein ungleiches Paar, ungefähr so wie die Schöne und das Biest. Über drei Stunden ging der Spaß. Partnertausch habe ich natürlich gekonnt ignoriert.

Direkt hinter dem Regierungsbezirk mit dem ein oder anderen protzigem Gebäude...
... liegt ein Slum. Dass das so geduldet wird, ist irgendwie ein überraschend positiver Umgang mit der verstörenden Realität. Ich befürchte nur, dass auch hier bald eine Räumung stattfinden wird, um das Stadtbild zu verschönern.  

Fazit Paraguay

Das Land war definitiv noch nicht bereit für Touristen. Egal wo ich war, es gab keine gut zusammengestellten Informationen über die Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten in der Umgebung. Die Menschen waren überwiegend freundlich, aber verstehen konnte ich sie kaum, da sie sich über ihre indigene Sprache Guaraní identifizieren und auch ihre Spanisch davon einiges abbekommen hat. Ursprünglich wollte ich mindestens eine Woche länger bleiben, aber so bin ich dann doch lieber weiter gezogen, um etwas unternehmen zu können. Das Land hat eine sehr große deutsche Community. In den meisten Fällen waren diese Leute mir aber eher suspekt. So wurde ich auch öfters mal von Zeugen Jehovas angesprochen, die hier anscheinend Lunte gerochen haben. Überrascht hat mich auch, dass das Leben hier deutlich teurer war, als ich das erwartet hatte. Dabei dachte ich einst, dass Paraguay ein Armenhaus ist. Vielleicht ist das aber auch ein Irrglaube. Paraguay gilt so ein bisschen als die Kornkammer Südamerikas und Monokultur ist weit verbreitet. Abwechslungsreich war hingegen das Essen. Mandioca (am besten gekocht) oder auch das daraus gebackene Chipa (das Nationalgericht) haben es mir schwer angetan. Außerdem haben die arabischen Einwanderer hier eine eigene Art von Döner (Lomito Arabe) entwickelt und es gibt eine Art Zwiebelkuchen (Sopa Paraguaya). Die Entdeckung schlechthin war aber ein Rinderzungenschnitzel.

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