2013-10-31

Buenos Aires


Der Blick von Markus' Balkon auf die Skyline ist schon etwas wert.

Erste Eindrücke

Wild, lebendig und unübersichtlich. Das habe ich erwartet und trifft auch zu. Freundliche Menschen vielleicht nicht so sehr. Man sagt doch immer, dass die Südamerikaner rau seinen. Gefährlich ist es an manchen Ecken schon. In gewissen Vierteln möchte man vielleicht nicht gerade abhängen. Den Rucksack trägt man am besten vorne. Das machen auch viele Einheimische so und sagt denke ich genug aus. Ich habe mich schnell angepasst.

Ihre Hunde lieben sie hier. Ich dachte Buenos Aires ist ein riesiges, stinkendes Moloch, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Parks gibt es einige. Dort sieht man sehr, sehr viele Menschen abhängen, Sport machen (natürlich in erster Linie Fußball spielen, aber auch eine ganze Menge Inline-Skater) und eben Hunde ausführen. 10 Hunde pro Person sind auch keine Seltenheit. Überraschenderweise sind auch enorm viele davon noch freilaufend. Mein Favorit hatte gleich 8 Golden Retriever an der Leine.

Ein Schnappschuss ohne größere Bedeutung. Irgendwie gefällt mir das Bild. Busfahren hat auch einigermaßen funktioniert, aber auch nur, weil ich gleich erklärt bekommen habe, wie das System funktioniert. Die Busfahrer waren aber auch überwiegend freundlich.

Die Ortskundigen wissen eben, wo man Essen gehen muss! Typisch Argentinisches Essen in argentinische Portionen ist angesagt. Das rechts oben ist Kürbis. Ansonsten hat mich der Sellerie hier überzeugt, der schmeckt anders als in Deuschland. Besonders gut sind auch das Eis und der Kaffee. Da sieht man den Einfluss der italienischen Einwanderer.

Programm

Ich hatte gleich das volle Programm in Buenos Aires. Sobald man einen Austauschstudenten kennt, kommt man überall hin und lernt gleich neue Menschen kennen. Perfekt für mich. So war ich dann auch im Theater (Gratisaufführung für Studenten), in einer sehr, sehr stilvollen Bar im Stile der Prohibition (Eingang über eine Doppelte Tür in einer Telefonzelle, wenn man den richtigen Code wählt) und in einem Club (Cocktails sind nicht nur billiger, sondern auch mit viel mehr Alkohol als in Deutschland, das hatte ich ein wenig unterschätzt).


Einer der Nationalhelden hier. Wenn ich meinen Blog schon so nenne, dann muss ich wohl auch das erste Graffiti fotografieren und hier hochladen. Besonders lange Suchen musste ich dafür nicht.

Auch den zweiten Nationalhelden konnte ich recht schnell an einer Hauswand finden. Fragen erübrigen sich. Ein dritter Nationalheld lebt im Übrigen gerade im Vatikan. An seinem vorherigen Arbeitsplatz war ich auch. Das ist von Außen unfassbar unspektakulär für eine Kathedrale und Graffitis konnte ich auch keine finden.

Mein Lieblingsgraffiti ist dem Tango gewidmet.

Tango kann man auch tatsächlich das ein oder andere Mal in der Stadt finden. Oft, so wie hier, ist das zum Locken von Touristen in Cafés, aber ich hatte auch Glück und konnte das Ganze etwas unverkrampfter im Park beobachten. Mit einer Ganzen Meute Einheimischer, die sich bei jeder gelungenen Bewegung gefreut haben.

Der Obelisk, das Wahrzeichen der Stadt. Was aus dem Foto nicht ganz hervorgeht, ist dass er inmitten einer 16-spurigen Straße steht. Zum Überqueren braucht man mindestens zwei Grünphasen.

Barack Obama hat das Weiße Haus, Cristina Kirchner die Casa Rosada (Rosa Haus). Sonntags waren Wahlen. Ein Teil der Abgeordneten und ein Teil der Senatoren wurden gewählt. Das System habe ich nicht vollständig verstanden, aber die einzelnen Bezirke wählen wohl in unterschiedlichen Jahren. Damit verändert sich die Zusammensetzung wohl ständig. Die Opposition hat der Regierung ein paar Sitze abgenommen. Das hat mir beim Wechselkurs geholfen.

Geld wechseln

Glücklicherweise hatte mich Markus im Vorfeld informiert, dass das Geldwechseln in Argentinien entscheidend sei. Der offizielle Wechselkurs liegt bei knapp unter 8 Pesos pro 1 Euro. Auf dem halb-legalen Schwarzmarkt habe ich als Anfänger gleich mal 12,30 Pesos bekommen. Mit der Hilfe von Markus waren es dann nach den Wahlen 12,50 Pesos. Das sind ungefähr 60% mehr als auf legalem Wege. Was mir das an Geld spart, ist unfassbar. Das einzig blöde daran ist, dass ich soviel Geld mit mir herumschleppen muss.

Die Puente de la Mujer (Frauenbrücke, keine Ahnung warum die so heißt), hat man vielleicht auch schon mal irgendwo auf einem Bild gesehen. Ich zumindest schon (Facebook mal wieder), gar nicht lange her. Jetzt kann ich das Foto zuordnen und weiß wer vor kurzem in Buenos Aires war.

Das Hafenviertel ist zwar einigermaßen schön, aber auch ziemlich ausgestorben. Los war da nicht allzu viel.

Das bekannteste Viertel ist wahrscheinlich La Boca mit seinen bunten Häusern. Da wollte ich unbedingt hin. Allerdings war ich doch auch ein kleines bisschen enttäuscht, weil es doch viel kleiner war, als ich das erwartet habe. Letztlich waren es gerade einmal 2 Blocks die schön bunt waren.

Glücklicherweise war ich noch vor den riesigen Reisebussen da. Schön bunt ist es.

Spanisch

Ich tue mich noch enorm schwer mit dem Spanischen. Weder das Konjugieren von Verben noch das Vokabular sitzt. Dummerweise sind die wichtigsten Verben auch noch die unregelmäßigen. Die gehen gar nicht von der Hand. Beim Vokabular kommen jeden Tag ein paar Worte dazu. Markus hat mir empfohlen ein kleines Reisewörterbuch zu kaufen und ein Heftchen, wo ich die neugelernten Vokablen immer aufschreiben kann. Im Gegensatz zum normalen Vokabellernen funktioniert das auch ganz gut, da man zu jedem Wort immer einen Bezug hat. Immer wenn ich also etwas sagen wollte und mir das Wort gefehlt hat, oder wenn ich irgendwo ein Wort durch den Zusammenhang gelernt habe schreibe ich das jetzt auf. Im Café, im Bus oder im Park, jeden Tag schreibe ich ein paar neue Wörter auf. Die sitzen auch einigermaßen. Ich komme zwar halbwegs rum, aber das Sprechen fällt mir enorm schwer. Ich überlege jetzt doch, vielleicht eine oder zwei Wochen Intensivkurs einzubauen, um noch etwas besser zurecht zu kommen. Mal schauen wie das so weiterläuft.


Es gibt viele solcher Momunente hier. Das ein oder andere macht auch etwas her.

Der beeindruckenste Platz in Buenos Aires ist der Cementerio de la Recoleta, eine Nekropolis.

Ein Friedhof für die Berühmten, die Schönen und die Reichen. Söhne und Töchter des Landes und der Stadt werden auch heute noch hier begraben.

Die Gräber sind beeindruckend, eines schöner als das andere.

Schön sind die Inschriften...

...schön sind die Verzierungen...

...schön sind die trauernden oder bewachenden Statuen...

...und beeindruckend ist die immense Größe der Gräber.

Ob man mir auch mal so ein Grab errichtet?

Spuren von Grabraub konnte man überall sehen. Verfall war ebenso präsent. Katzen streunten umher. Verwesung lag in der Luft. Die Atmosphäre war einfach grandios, einer Nekropolis mehr als würdig.

Alkohol

Eigentlich wollte ich ja nicht so viel Alkohol trinken, aber wenn man mit Austauschstudenten unterwegs ist, ist das ein unmögliches Unterfangen. Hier eine Bar, da ein Club, da ein Wein zum Essen und das örtliche Bier sollte ich ja auch mal probieren. Letztlich habe ich in Buenos Aires bis auf den letzten Tag, jeden Tag Alkohol getrunken. Jetzt habe ich mir vorgenommen, bis ich in ein paar Wochen zurückkomme nichts zu trinken. Ich hoffe das scheitert nicht genauso krachend wie das letzte Mal. Mit Backpackern abhängen ist ja meist auch nicht besser als mit Austauschstudenten.

Neben dem ein oder anderen Asi-Viertel, gibt es auch richtige Vorzeige-Viertel. Tigre ist so ein Beispiel.
Das besondere an Tigre ist, dass man mit Booten ins Delta des Rio de la Plata hinausfahren kann. Schwimmen sollte man besser nicht, Piranha-Gefahr.

Oft sah das so aus. Viele recht schöne kleiner Häuser. Jedes mit eigenem Zugang zum Wasser. Ich tippe in fast 50% auf Ferienwohnungen. Sehr schön, aber auch ein klein wenig verstörend, wenn man als Gegenbeispiel das Mekong-Delta kennt, wo das Leben im Delta mit Armut gleichzusetzen ist. Hier das komplette Gegenteil.

Mein persönliches Highlight war die Trommelaufführung von La Bomba de Tiempo. Jeden Montag Abend spielen die Jungs in Buenos Aires. Drei Stunden lang und das richtig gut. Man kann sie zwar auch auf Youtube finden, aber dort wirken sie nicht ansatzweise so gut wie live. Das ganze Publikum ist richtig darauf abgefahren. Die Austauschstudenten mussten alle auf Klausuren lernen, mir blieb nichts anderes als alleine zur Aufführung zu fahren. Dummerweise lag das in einem richtigen Asi-Viertel (Once, besser meiden wenn keine Trommelaufführungen sind). Markus hat mich noch vorgewarnt, dass man dort Hasch-Brownies kaufen könne. Nach der Aufführung, hatte ich Hunger und habe mir nichtsahnend einen Kuchen auf der Straße gekauft. Der hat einigermaßen komisch geschmeckt und nach der Hälfte hat er auch komisch auf mich gewirkt. Dabei war ich Vollidiot doch vorgewarnt. Fertig gegessen habe ich ihn nicht mehr, ich wollte lieber wohlbehalten aus dem Viertel rauskommen. Nochmal brauche ich das Zeugs nicht mehr.


Fazit

Buenos Aires hat mir gut gefallen. Es war deutlich abwechslungsreicher, als ich das erwartet habe. Ich mag es vor allen Dingen, dass hier wie auch in Asien die Menschen auf der Straße leben. Im Nachhinein hätte ich mir auch hier einen Austausch vorstellen können. Dann hätte ich vielleicht mal richtig Spanisch lernen können. Ob mir das auf meiner Reise gelingt, lasse ich mal dahingestellt, aber ich fange an daran zu zweifeln. Zurückkommen werde ich nochmal für ein, zwei Tage. Zumindest um Geld zu wechseln. Auch habe ich die Märkte verpasst, die Sonntags stattfinden, diesmal aber wegen den Wahlen ausfielen. Das will ich noch nachholen.

2013-10-29

Ankunft

Mein Flug hatte gleich die ersten Tücken zu bieten. Von Frankfurt aus ging es nach London, wo ich nur 100 Minuten zum Umsteigen hatte. Dummerweise war mein Flug gleich mal 1 Stunde verspätet bei Abflug. Wenn man bedenkt, dass das Gate normalerweise 20 Minuten vor Abflug schließt, bleibt nicht mehr so viel Zeit übrig. Über London sind wir dann noch schön zwei Runden geflogen und die Zeit ist nur so dahin gerannt. Im Flugzeug saßen einige Passagiere, die sich Sorgen um ihre Anschlussflüge gemacht haben. Nach Buenos Aires wollte außer mir nur ein Ehepaar (ungefähr Anfang/Mitte 40). Wir haben uns kurz abgestimmt, dass wir versuchen wollten, möglichst schnell zusammen den Flug zu erwischen. Noch war ja nichts verloren.

Ticketcontrolle, Screening, quer durchs Terminal, alles hat einigermaßen funktioniert. Dann aber standen wir vor einem Terminaltransport und die Bahn ist gerade abgefahren. Nächste Möglichkeit in 3 Minuten. Dummerweise kam dann eine Bahn, hat es sich aber anders überlegt und auf "Bitte nicht Einsteigen" umgestellt und ist wieder weggefahren. Nächste Möglichkeit in 4 Minuten. Da war meine Hoffnung schon dahin. Die Uhr sagte, dass das Gate jetzt schon schließen würde. Als wir in die Bahn eingestiegen sind, hat sich eine Dame aus dem Servicepersonal von der Airline neben uns gestellt und auf mein Ticket geschielt. Sie fragte mich, wie ich heiße und auf ihrem Zettel standen genau 3 Namen. Meiner und die von Nelson und Patricia, den beiden Argentiniern. Die Dame von British Airways meinte noch knapp, dass Sie uns abfangen wollte, aber bis jetzt nicht gefunden hatte. Jetzt hätten wir Glück gehabt, dass sie in den gleichen Wagon eingestiegen wäre. Dann telefonierte Sie mit dem Gate, dass sie noch auf uns warten sollten und meinte, sie kann uns den schnellsten Weg zeigen. Perfekt, Flug noch bekommen.

Witzigerweise saß ich im Flugzeug auch noch genau neben den beiden Argentiniern. Aufgrund der gerade erlebten  Aufregung, kamen wir ganz gut ins Gespräch. Für mich war das eine gute Chance, mich gleich mal im Spanisch zu versuchen, weil die beiden noch weniger Englisch gesprochen haben, als ich Spanisch. Mein Lieblingssatz war dabei "Wie nennt man...". Wörter die ich dabei gelernt habe sind beispielsweise Klimaanlage (die ging mir ganz schön auf den Sack) und Gewitter (mussten wir einige während des Flugs passieren).

Eine Stunde vor Ankunft, kamen Stewardessen zu uns und meinten, es gäbe eine Meldung, dass etwas mit unserem Gepäck sei und wir in Buenos Aires mit dem Bodenpersonal reden müssten. Da von den Stewardessen niemand Spanisch sprechen konnte (bei einem Flug nach Buenos Aires mit überwiegend Argentiniern im Flugzeug?) durfte ich mich mit dem Übersetzen versuchen. Hat einigermaßen geklappt. Worum es genau ging wurde uns nicht gesagt, aber das konnten wir uns schon denken.

Am Boden hieß es dann, unser Gepäck hätte den Umstieg nicht geschafft, wir sollen zum Schalter gehen und uns dort weiterhelfen lassen. Bei der Immigration haben wir uns dann leider verloren, da wir uns an unterschiedlichen Schlangen anstellen mussten (Argentinier und Ausländer). Wie ich mittlerweile erfahren hatte, haben sie das mit dem Schalter falsch verstanden und sind erst durch den Zoll durch, um am Schalter von British Airways vorstellig zu werden. Ich hingegen bin zum Flughafen-Schalter für Gepäckstücke vor dem Zoll gegangen. Dort sagte man mir, dass das Gepäck nicht verloren sei, sondern einfach nur zu langsam gewesen sei. Sie würden es mit dem nächsten Flug, also am nächsten Tag mitschicken und ich solle eine Adresse angeben, wo ich es hingeliefert haben wollte. Glücklicherweise hatte ich die Adresse von Markus bei mir, wo ich ja die ersten Tage unterkommen wollte. Als Entschädigung habe ich 50 Euro bekommen.

Damit habe ich mich dann auch auf den Weg gemacht, in die Innenstadt, um mich mit Markus zu treffen. Meine ersten Schritte haben auch alle ganz gut funktioniert. Ich hatte wegen der Verspätung des Fluges und der anschließenden Verzögerung am Boden gerade mal 2 Stunden über, als ich den Treffpunkt schon gefunden hatte. Das reichte gerade aus, um etwas Essen zu gehen. Dann habe ich mich mit Markus getroffen und bin zu ihm gefahren. 4er WG, alles Austauschstudenten, WG-Sprache Spanisch. Für mich war das perfekt, denn sie reden alle ein bisschen langsamer als die Einheimischen. Da konnte ich mehr verstehen. Man hatte sogar noch ein extra Bett über, dass wir ins Wohnzimmer gestellt haben. Eine Dusche wäre eine gute Option gewesen, aber nicht unbedingt ohne frische Klamotten.

Am nächsten Tag wurde das Gepäck um 12 Uhr geliefert. Frische Klamotten waren ein Traum (Die alten hatte ich fast 60 Stunden an). Mit Nelson und Patricia habe ich mich dann per email in Verbindung gesetzt. Sie hatten sich sehr darüber gefreut, dass ich mich gemeldet hatte und Markus und mich zum Grillen eingeladen. Darauf sind wir natürlich gerne eingegangen. Direktionen gab es per Telefon auf Spanisch natürlich. Telefonieren ist immer nochmnal etwas schwieriger, mir ist das sehr schwer gefallen.

Am Sonntag sind wir dann schließlich in den Vorort gefahren. Gleich in der ersten Woche ein Grillfest bei Argentiniern. Besser hätte es doch kaum laufen können. Es war ein schöner Tag, bei dem ich so ein bisschen das Leben in einem Vorort kennenlernen konnte. Und das Fleisch, das aufgetischt wurde, war grandios. Das Pech mit dem Gepäck wird für mich so also doch noch zum Glück in einer tollen Bekanntschaft.

Markus (links) und Nelson (rechts)



2013-10-22

Die Route

Zuerst fliege ich am 22.10. über London nach Buenos Aires (Ankunft am 23.10.). Mein Zwischenstopp in London wird nur von kurzer Dauer sein. Ich hoffe da klappt alles wie geplant. In Buenos Aires werde ich vielleich eine Woche bleiben und mich kurz an die neue Situation und vor allen Dingen ans Spanisch gewöhnen.

Anschließend will ich weiter nach Uruguay um dort das Land in ca. 2 Wochen kennen zu lernen. Dann geht es wieder nur für ein paar Tage zurück nach Argentinien. Hier ist die Attraktion auf dem Weg Iguazú. Weiter will ich nach Paraguay. Hier bleibe ich erneut ca. 2 Wochen. Beim dritten Versuch soll es dann auch länger klappen in Argentinien. 6 bis 8 Wochen können dabei herumspringen. Ich will einmal von Norden bis ganz in den Süden (Feuerland). So werden dann auch Weihnachten und Neujahr irgendwo in Patagonien verbracht. Zurück nach Norden geht es dann in Chile über die Gipfel der Anden und durch die Wüste Atacama. Insgesamt hoffe ich auf ca. 3 bis 5 Wochen in Chile. Anschließend geht es nach Bolivien. Auch hier sollen ca. 3 bis 5 Wochen dabei herumspringen. Die Salzwüste Uyuni ist dabei wahrscheinlich die Hauptattraktion, der See Titicaca ist jedoch auch bekannt. Weiter geht es nach Peru. Machu Picchu ruft mich. Insgesamt glaube ich dass man in Peru 4 bis 6 Wochen planen kann. Es folgt ein etwas kürzerer Aufenthalt von ca. 2 Wochen in Ecuador. Allerspätestens hier werde ich Bekanntschaft mit dem Amazonas machen. Zum Abschluss geht es dann nach Kolumbien für 2 bis 4 Wochen. Mindestens einmal möchte ich in der Karibik schwimmen.

Mein Rückflug ist am 03.06. geplant. Ankunft ist am 04.06. in Frankfurt. Ich habe von Bogotá über Madrid gebucht. Dazu sollte aber auch alles einigermaßen so klappen wie oben geschildert. Aber wer weiß schon, was für Pläne ich unterwegs noch so alles schmiede.

Namensfindung

Im Groben werde ich also so ziemlich genau das machen, was auch Che Guevara einst tat. Durch Patagonien, über die Anden, in den Amazonas und bis zur Karibikküste soll mich mein Weg führen. Kuba revelutionieren steht nicht auf meinem Plan, aber das war auch nicht Che's Intention als er mit dem Mofa aufgebrochen ist. Ich möchte seinen Spuren folgen und diese Inspiration soll mich auch in diesem Blog begleiten. Die Titelwahl sei somit geklärt.

Verschmähe ich Brasilien?

Oft wurde ich jetzt schon gefragt, warum ich denn nicht nach Brasilien will, insbesondere wo jetzt auch noch die WM ansteht. Die einfache Antwort ist: Darum! Aufgeschlüsselt erklärt sich das daher, dass ich nunmal lieber den Westen Südamerikas sehen will und ich mich an der ein oder anderen Stelle auch einfach entscheiden musste. Die Entscheidung ist nicht gegen Brasilien gefallen sondern für den spanischsprachigen Teil daneben. Finanziell bin ich begrenzt. Meine Planung ist sowieso schon am Rande der Unverantwortlichkeit. Daraus lässt sich dann auch eine zeitliche Limitierung ableiten. Die WM in Brasilien anschließend noch dranzuhängen ist einfach nicht drin. Und klar hätte ich innnerhalb meines Budgets und meines Zeitplans die ein oder andere Woche Brasilien zwischendurch mit einbauen können. Dafür hätte ich jedoch an anderen Stellen abstrichen machen müssen. Hätte ich also mehr davon gehabt? Ganz klar: Nein! Bei mir steht Brasilien einfach nicht so weit oben auf der Liste. Und ich mag es auch nicht allzu sehr, wenn man einem Land nicht die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit schenkt, die es verdient. Ich möchte halt lieber meine Zeit in Uruguay, Paraguay und Ecuador verbringen, auch wenn ich noch nicht weiß, was ich dort treiben kann. Letztlich muss das aber auch niemand verstehen. Jeder der eine Südamerika-Reise plant, kann sich ja soviel Zeit für Brasilien reservieren wie er möchte. Das hier ist mein Trip! Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen: Selbst wenn ich noch mehr Geld zur Verfügung gehabt hätte, ich würde höchstwahrscheinlich nicht die WM dranhängen, sondern weiter in Richtung Mittelamerika ziehen. Am liebsten würde ich bis nach Mexiko, um dann von dort nach Kuba überzusiedeln. Aber das war leider nicht mehr realistisch.

Eine ähnlich Frage ist die nach London und Madrid: Warum mache ich dort keinen Zwischenstopp. Immerhin war ich noch nie in den beiden Städten. Die Antwort lässt sich auf den gleichen Kern zurückführen. Wenn ich schon so weit weg fliege, dann will ich auch möglichst viel Zeit dort verbringen. Ein Tag in London würde mich wahrscheinlich eine ganze Woche in Bolivien kosten. Warum also einen Zwischenstopp machen? Ich will nach Südamerika!

Spontanität

So eine Rucksackreise lebt natürlich von seiner Spontanität. Vielleicht schmeiße ich schon nach zwei Tagen alle Pläne über Bord und sitze im nächsten Boot nach Afrika oder zur Antarktis. Wer weiß das schon im Vorfeld. Ich habe die Möglichkeit zu tun und lassen was ich möchte und das werde ich auch ganz sicher ausnutzen. Es gibt nichts Schöneres als dieses Gefühl der Freiheit, dass sich erst nach Wochen oder Monaten einstellt, wenn man sich einfach nur Treiben lässt. Der Wind wird mich führen. Meinen Weg werde ich finden.

Das Wie

Das Wie ist auf so einem Trip entscheidend. Es kommt nur darauf an, was ich draus mache. Generell bleibe ich nicht gerne allzu lange an einem Fleck. Lieber ziehe ich umher. Je mehr man herumkommt, desto mehr lernt man ein Land erst kennen. Ich liebe es, wenn die Landschaft an mir vorbeizieht. Busse sind daher mein bevorzugtes Fortbewegungsmittel. Flüge werde ich versuchen weitgehenst zu vermeiden. Die Routenplanung ist zumindest teilweise auch dahingehend ausgelegt. Bei den Flügen ist man einfach zu weit weg vom Leben. Es ist mir so lieber, auch wenn es etwas länger dauert und der Schlaf nicht allzu erholsam ist. Hauptsache ich bekomme etwas von den Menschen mit. Züge werde ich vermutlich zumindest teilweise einstreuen. Auch das ist immer recht interessant.

Erfahrung

Ich werde nicht zum ersten Mal weit weg von der Heimat unterwegs sein und es wird auch nicht das erste Mal sein, dass ich alleine unterwegs bin. Sorgen braucht man sich also keine zu machen. Ich komme schon klar. Die größte Problematik sehe ich im Spanisch. Das könnte schwierig werden. Genau hier liegt aber auch der Vorteil des alleine Reisens. So werde ich gezwungen sein, mehr Spanisch zu reden als mir lieb ist. Und genau darin sehe ich im Moment den größten Reiz bei dem was auf mich zukommen wird.

2013-10-16

Ein neues Blog

Es ist soweit, ich blogge wieder! Erfahrung damit konnte ich ja zu Genüge sammeln. Mit ein wenig Abstand habe ich dann die ganzen Pros und Cons abgewogen und mich nun also doch für das erneute Bloggen entschieden. Die Entscheidung war recht knapp und die Beweggründe sind auch definitiv andere als beim letzten Mal, aber das soll keine Rolle spielen. Hier werde ich euch also ein wenig auf dem Laufenden halten, was ich so treibe "Deep South". Es wird etwas anders sein als beim Letzten Mal und wahrscheinlich auch ein bisschen knapper. Wie auch immer...

Über Rückmeldung jeglicher Form freue ich mich auf jeden Fall. Lasst mich doch bitte auch wissen, was es Neues in der Heimat gibt! Erreichbar bin ich am Besten per email.

Jetzt zähle ich erst einmal die Tage runter, bis es endlich Los geht. Die Freiheit kann ich schon rufen hören!