2014-01-19

Ushuaia

Mein letztes Ziel in Argentinien war dann Ushuaia. Die südlichste Stadt der Welt. Auf meiner Reiseliste stand das ganz weit oben, ohne dass ich es genauer erklären konnte. Hier wollte ich unbedingt einmal hin.

Anreise

Die Anreise war etwas nervig, weil die Straße chilenisches Territorium durchquert und wir somit ständig von Emigration zu Inmigration springen mussten. Zu allem Überfluss hat der eine chilenische Beamte mir auch noch zwei Einreisestempel in den Pass gemacht, weil es sich ständig hat ablenken lassen. Bei der Ausreise, zwei Stunden später, musste ich das dem anderen Beamten dann auch erst einmal gescheit erklären. Meine Bitte nach zwei Ausreisestempeln ist er dann auch gefolgt. Jetzt ist wieder eine Seite im Pass voll, nur weil ich nach Ushuaia wollte. Dazu kam dann die Fährüberfahrt von Patagonien nach Feuerland, die auch Zeit gekostet hat. Viele Reisen per Flugzeug an. Das ist zwar teurer, aber definitiv einfacher.

In Ushuaia legen Kreuzfahrtschiffe mit dem Ziel Antarktis ab. Das hatte ich ja auch einmal ganz kurz auf der Liste der möglichen Ziele gehabt, bis ich gesehen habe, was das kostet. Man kann zwar vor Ort auf Last Minute Cancelations hoffen und dann einen Platz für 50% der normalen Kosten bekommen, aber selbst das war unfinanzierbar für mich. Das muss ich auf die ferne Zukunft verschieben.

Die Stadt liegt am Beagle Kanal und ist umgeben von Schneebedeckten Bergen. Auch hier war aber eigentlich nicht die Temperatur das Problem, sondern mal wieder der Wind.

Ich hatte gerade einmal drei Tage Zeit, die Umgebung zu erkunden. Hostels und die meisten Hotels (die billigen) sind permanent ausgebucht. So bin ich am ersten Tag also in erster Linie durch die Stadt gelaufen um diese zu erkunden.

Es gibt einiges zu entdecken in Ushuaia. Fotomotive gibt es an jeder Ecke.

Wenn das mal nicht cool ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.

Ich war ganz froh, dass ich gutes Wetter hatte. Damit meine ich einfach nur etwas Sonnenschein und nicht allzu viel Nebel. So konnte ich immerhin mal ein paar schöne Fotos machen.

Die Stadt zieht sich in die Länge, und sie wächst rasant. Die Einwohnerzahl hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt. 

Es gibt einen Aussichtspunkt auf einem der Berge, zu dem man mit einer Seilbahn hochfahren kann. Anschließend kann man ein klein bisschen wandern. Von oben hat man einen super Blick auf den Beagle Kanal.

Da ist das Beweisfoto, ich bin auf Feuerland.

So sieht es also aus, 'das Ende der Welt'. Das ist der Werbeslogan, der hier gerne verwendet wird. Es hat schon auch etwas romantisches.

Das war auch eher ein Schnappschuss, der mir da in der Stadt gelungen ist.

Den zweiten Tag bin ich in den Nationalpark Tierra del Fuego (Feuerland) gefahren. Da musste ich selbstverständlich auch hin. Ich bin einmal knapp 18 Kilometer durch den Park gelaufen. Dabei konnte ich bis zur chilenischen Grenze laufen. Ich habe mich für den überflüssigen Stempel gerächt und bin einmal um das Grenzschild herumgelaufen.

Der Park ist ziemlich wild und unberührt. Das hat mir schon ganz gut gefallen. Die meiste Zeit sah es in etwa so aus. Bieber treiben hier ihr Unwesen. Den einen oder anderen konnte ich auch sehen, aber ein Foto habe ich leider nie hinbekommen. Da sind die dann immer ganz schnell untergetaucht.

Den letzten Tag bin ich dann noch mit einem Katamaran in den Beagle Kanal raus gefahren. Das hat auch genau in mein restliches Budget an argentinischen Pesos gepasst. Ideale Planung könnte man das nennen.

Drei verschiedene Tiere haben sich dort mehr oder weniger getummelt. Zum einen Komorane. Das Bild hat fast schon etwas aus einem Fantasy-Setting.

Der Leuchtturm am Ende der Welt. Das ist doch auch ein Postkartenmotiv.

Die Hauptattraktion ist aber die Pinguininsel. Eigentlich will jeder nur die Pinguine sehen.

Ein bisschen weiter im Inneren der Insel gibt es sogar Königspinguine. Die anderen kleineren sind Magellanpinguine.

Irgendwie sind die Viecher ja auch süß. Hier war eine ganze Menge Action drin. Unheimlich viel Gewusel.

Da sieht man doch auch ganz klar, wer hier der Fremde ist.

Ushuaia war toll. Hier würde ich gerne einmal wieder herkommen. Das Ende der Welt lässt grüßen.

Fazit Argentinien

Das Land hat alles gehalten, was es versprochen hat. Landschaftlich wahrscheinlich das beeindruckenste Land, dass ich je gesehen habe. Hier gibt es einfach alles: Dschungel mit weltklasse Wasserfällen, Wüste mit farbenfrohen Bergen, Berglandschaften mit Seen durchzogen, Gletscher und Eisberge. Einfach alles. Dazu eine recht interessante Megastadt, wo man sich ziemlich gut die Zeit vertreiben kann. Die Menschen waren überwiegend superfreundlich und liebevoll zu mir. Gar nicht so rauh, wie man sich das in Deutschland teilweise vorstellt. Hier wurde ich wirklich enorm überrascht. Das argentinische Fleisch ist natürlich ungeschlagen, das wird mir fehlen. Ansonsten ist aber das Essen vielleicht der Punkt, wo man am meisten Abstriche machen müsste. Ein bisschen einseitig war es. Mir haben die Variationen und insbesondere das Gemüse gefehlt. Auch Gewürze werden sparsam eingesetzt. Dafür jede Menge Zucker. Für Dulce de Leche konnte ich mich aber am Ende tatsächlich begeistern. Das hätte ich anfangs auch nicht unbedingt erwartet. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Ob als Tourist oder in anderer Form weiß ich nicht. Vorstellen könnte ich mir zumindest schon, hier zu leben. Dafür waren meine Impressionen einfach zu beeindruckend. Genau erklären kann ich es nicht. Man sagt ja auch, dass Argentinien das europäischste südamerikanische Land ist. Vielleicht ist es genau dieser Mix, der mich anzieht. Vielleicht ist es auch irgendetwas anderes. Wie auch immer. Ich werde jeden wissen lassen, dass Argentinien einfach geil ist.

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