2013-12-31

Bariloche


Als nächstes ging es nach Bariloche. Das ist so ein bisschen die Schweiz Argentiniens und schmückt sich mit dem Beinamen 'Das Dach Patagoniens'. Im Winter ist hier das Ski-Zentrum, im Sommer kann man aber auch viel unternehmen.

Zuerst bin zum Berg Campanario gegangen. Der Lift war mir etwas zu teuer, ich bin lieber hoch gelaufen. 

Die Aussicht von oben gilt als eine der besten weltweit. Sie rühmen sich hier damit in einige der Top-10 Listen der besten Aussichtspunkte aufgenommen worden zu sein. Ich bin definitiv länger geblieben, als ich das eingeplant hatte.

Als nächstes habe ich mir ein Mountainbike ausgeliehen und bin mit einem Belgier aus meinem Hostel auf Tour gegangen. Es gibt einen Rundweg mit ein paar Abzweigungen, den wir gefahren sind.

Greifvögel gibt es hier zuhauf. Meine Lieblingsbeschäftigung, diese zu fotografieren, konnte ich hier wieder einmal ausleben. Dabei ist mir dieser Schnappschuss gelungen. Das Foto ist mein ganz besonderer Stolz.

Wir sind an dem Tag insgesamt 40 km gefahren. Das war aber gar nicht so einfach, es ging permanent rauf und runter. Ich war abends so platt, ich hätte mich fast übergeben. Vorher hatte ich mich noch gewundert, dass im Leihvertrag für die Mountainbikes stand, dass eine Abholung nur aus Gründen von Schäden an den Fahrrädern, nicht aber infolge von Erschöpfung im Preis enthalten ist. Ich bin wohl nicht der erste, der diese 40 km unterschätzt hat.

Es kam noch besser. Ich war gegen abend im Zentrum unterwegs, als ich lautes Getrommel gehört habe. Am zentralen Platz haben sich zwei Trommelgruppen getroffen und abwechselnd gespielt. Das ganze war wohl etwas unangemeldet, mehr wie ein Flashmob. Sie kamen mit Tänzerinnen und Fahnenschwenkern und haben einfach alle in ihren Bann gezogen, weil sie so viel Spaß dabei ausgestrahlt hatten. Wie ich Flyern entnehmen konnte, waren sie auf der Suche nach Mitstreitern für die Karnevalsvorbereitungen. Nachdem aber auch die ganze Stadt mitgetanz hat, bin ich mir sicher, dass sie einige Leute gefunden haben.

Der Zwei-Gruppen-Karnevals-Vorbereitungs-Umzug ist dann durch die Stadt gezogen und die Meute hinterher. Da kamen immer mehr dazu. Die Polizei, die sichtlich überrascht war, konnte nichts anderes machen, als kurzzeitig den Verkehr anzuhalten. So unkompliziert kann man ganz einfach eine Stadt in eine Partyzone verwandeln. Ich kam natürlich nicht weg davon, dafür war das einfach zu cool. Wie ich später erfahren habe, wollte mich im Hostel ein Mädel abfangen, wegen der Planung für den nächsten Tag. Sie hat über 2 Stunden vergeblich auf mich gewartet. 

Das Mädel wollte eigentlich am nächsten Tag mitkommen, wo ich mit dem Belgier ein Auto gemietet habe um den Weg der sieben Seen auf der legendären Ruta 40 abzufahren. Während ich aber im Trommelflashmob gefangen war, hat der Kollege noch zwei Kollegen aus Buenos Aires aufgetrieben und unser Auto war voll.

Wie der Name schon aussagekräftig verrät, geht es dabei um sieben Seen, die auf beiden Seiten der Straße auf ca 120 km verteilt zu sehen sind. Im Grunde war das echt ein cooler Roadtrip.
Ich glaube am stilvollsten ist es, diesen Weg mit einem Zelt im Gepäck auf dem Fahrrad zu fahren. Auch hier geht es steil bergauf und bergab, aber man muss ja nicht allzu weit kommen an so einem Tag. An jedem See gibt es einen wundervollen Campingplatz. Verkehr gibt es nur sehr wenig. Wenn man ein bisschen Zeit und viele Konserven mitbringt, ist das bestimmt die beste Art dieses Gebiet zu erkunden.

Das Wasser sah sehr klar aus. Hier in Patagonien kann man auch angeblich aus jeder Süßwasserquelle bedenkenlos das Wasser trinken. Hier hatte ich mich noch nicht getraut, aber mittlerweile habe ich das an einigen Stellen auch schon gemacht. Das würde so eine Fahrrad-Zelt-Tour um einiges erleichtern.

Klar, sobald ein Greifvogel in der Nähe war (also fast immer), habe ich versucht ein Foto zu machen. 

Als nächstes wollte ich wandern gehen. Ich habe mir eine anspruchsvolle Tagestour herausgesucht, um zu schauen wie fit ich im Moment bin. Das ganze war mehr oder weniger eine Art Testlauf für die nächsten Wochen. Der Weg war ein einziger Traum, das Wetter ideal und meine Laune dementsprechend herausragend.

Das Ziel hieß Frey und ist ein Mekka für Kletterer. Aus dieser wundervollen Lagune habe ich beispielsweise getrunken, weil ich unterschätzt habe, wieviel Wasser ich doch an solch einem Tag zum Trinken benötige.

Nach einer 90-minütigen Mittagspause bin ich dann über einen anderen Weg zurückgelaufen. Den Test habe ich erfolgreich bestanden. Meinem Magen geht es auch nach wie vor gut. 

Eines blieb aber noch: Kayak fahren wollte ich hier unbedingt noch auf einem der vielen Seen. Dazu bin ich dann noch Schwimmen gegangen. Das musste beides einfach noch sein. Bariloche war der nächste großartige Ort in diesem großartigen Land, der mich von vorne bis hinten verzaubert hat. Hier hätte ich drei Wochen bleiben können, und hätte immer noch Neues finden können, so viel kann man hier unternehmen. Irgendwann wollte ich dann aber auch weiter, um noch andere Plätze zu sehen. Ich kann ja eines Tages wiederkommen.

2 Kommentare:

  1. Patagonien ist ja wirklich schön, tolle Naturbilder. Viel Spass dort.

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  2. Du bist ja auch ein klein bisschen Spoiler-vorbelastet ;-)

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